Besuch von Schirmherrin Vivian Spohr in Indien
27. Juli 2016Indien-Reise 2016 – der nächste Tag
4. Oktober 2016Indien-Reise 2016 Ralf und Barbara Steuer
Bericht von Barbara Steuer
Indien! 16 Jahre war ich nicht mehr dort. Nicht bei den Kindern in den Boardings, nicht bei den Priestern und den Schwestern, die mir so ans Herz gewachsen waren! Erinnern kann ich mich an so vieles und die Freude, sie alle wiederzusehen ist unendlich groß! Meine Flugangst hinderte mich die vergangenen Jahre daran, meinen Mann auf seinen jährlichen Reisen zu begleiten. Wenn er dann von diesen Reisen berichtete, bedauerte ich es jedes Mal, nicht mitreisen zu können! Aber in diesem Jahr war die Freude, alle wiederzusehen, tatsächlich größer als die Angst und so habe ich allen Mut zusammengenommen und stehe wirklich am Flughafen in Frankfurt! Jetzt noch die Koffer abgeben und durch die Sicherheitskontrollen. Endlich sind wir am Gate angekommenen. Gleich geht es los! Ich bin unglaublich aufgeregt und meine Flugangst steigt-wie man sieht!
Geschafft! Wir sind auf dem Flughafen in Mumbai gelandet und ich habe es glücklicherweise ohne größere Schwierigkeiten geschafft! Es war aber auch ein sehr ruhiger und angenehmer Flug. Es ist jetzt ca. 1 Uhr morgens. Wir bleiben im Flughafen Mumbai und warten ca. 4 Stunden auf unseren Anschlussflug nach Indore um 6.25 Uhr. Von dort geht es dann weiter nach Bahawa-unsere erste Station!
Wow! Mir fehlen die Worte! Es ist unbeschreiblich schön, hier zu sein! Meine Gefühle überwältigen mich! Dennoch will ich versuchen, alles in Worte zu fassen!
Ich fange mal der Reihe nach an. Vom Flughafen Indore wurden wir vom Bischof von Khandwa, Dr. Durairaj, abgeholt und nachdem wir die Nacht davor nicht geschlafen haben, geht es erst einmal zu einer Stärkung nach Bahawa. Von dort geht es weiter in das Boarding Deshgaon! Hier war ich vor ca. 17 Jahren das letzte Mal und ich erinnere mich, als sei ich erst gestern hier gewesen! An das Rehkitz, dass dort gefunden und aufgezogen wurde und völlig frei herumlief. Und an die Schlange, die aus unserem Zimmer-in dem wir uns aufhalten sollten-entfernt werden musste. Und jetzt bin ich wieder hier bei diesen wundervollen Kindern, Priestern und Schwestern! Die Kinder tanzen und singen für uns aus vollem Hals und sie so fröhlich zu sehen ist so schön!!! Es ist Sonntag und einige Eltern besuchen ihre Kinder und ich habe den Eindruck, dass auch sie sehr stolz auf ihre Kinder sind. Dann ist es Zeit für das Mittagessen der Kinder und wir leisten ihnen Gesellschaft. Mir geht das Herz auf!
Auch wenn ich noch gerne hier geblieben wäre; wir setzten unsere Reise fort!
Nach einem Stopp im Bischofshaus in Khandwa, geht es zum Strassenkinderprojekt. Zur Zeit werden hier 26 Jungen betreut und jede einzelne Geschichte, wie die Jungen den Weg hierher gefunden haben und was sie vorher erlebten ist kaum vorstellbar! Ein Junge wurde von seinen Eltern im Alter von ca. vier Jahren einfach in einen Zug gesetzt! Dieser Junge lebt bereits seit sechs Jahren hier! Die Eltern interessiert es nicht, was aus ihm geworden ist! Heut haben die Jungs sehr schöne Lieder und tolle Tänze aufgeführt! Sie stellen Fragen und wollen auch wissen, wo wir herkommen! Aber wo Deutschland liegt und dass es 7000 km entfernt ist, überfordert sie dann doch! Auch hier möchte ich so gerne noch bleiben, aber es ist bereits dunkel und in der St. Thomas School in Khandwa werden wir bereits erwartet!
Auch an diese Schule erinnere ich mich gut und die Kinder applaudieren, als wir ihre Klasse betreten! Es ist so schön hier! Die Kinder lachen und singen und ich könnte sie alle umarmen!
Was für ein wunderschöner erster Tag! Wir sind zurück im Bischofshaus-sehr müde und sehr glücklich! Langsam geht es auf Mitternacht. Zeit zu schlafen, denn morgen geht es in andere Boardings und ich kann es kaum erwarten!