Zeichen der Hoffnung setzen

Diese Projekte brauchen Ihre Unterstützung

Der irische Schriftsteller und Dichter George Bernard Shaw sagte:

Das größte Übel und das schlimmste Verbrechen ist die Armut!

Auf unseren Reisen haben wir unbeschreiblich viel Elend gesehen und entschieden, dass wir unbedingt auch über die Arbeit in den Boardings hinaus helfen müssen. So entstanden durch das Bischofshaus in Khandwa initiiert verschiedene Projekt die durch Patenschaftskreis Indien e.V. finanziert werden.

Lepra-Stationen

Der ursprüngliche Name von Lepra ist Aussatz, vom Verb aussetzen. Leider ist dieser Name in Indien noch immer zutreffend-die Menschen, die an Lepra erkranken werden selbst von der eigenen Familie verstoßen oder ausgesetzt.

In Indien gilt Lepra als der Fluch der Götter und Erkrankte gelten als Unheilige und die Gesellschaft vermeidet jeglichen Kontakt mit ihnen. Niemand will auch nur in ihre Nähe und so erhalten sie weder Arbeit um sich ernähren zu können, noch können sie eine Hütte in einem Dorf beziehen. Die City of Joy  in Barwani – geleitet von Schwester Jaqueline – bietet ein Zuhause für etwa 200 Leprakranke Menschen.

Frauenhilfsprogramme

Als 2006 der Friedensnobelpreis an den Wirtschaftsfachmann Mohammed Yunus, dem sogenannten „Bänker der Armen“, verliehen wurde, begründete das Komitee seine Entscheidung damit, dass es „dauerhaften Frieden nicht geben kann, so lange große Bevölkerungsgruppen keine Wege aus der Armut finden“. Trotz der aktuellen Kontroversen um diese Person bleibt dieses Argument weiterhin gültig.

Auch in diesem Sinn unterstützen seit mehreren Jahren die Schwestern in Barwani , eine Selbsthilfegruppe aus dieser Region. Abgelegene Dörfer, die nur von weiten Feldern umschlossen sind stehen im Fokus. Zwei- bis dreimal die Woche fahren die Schwestern die langen Strecken mit dem Motorrad (im Sari und ohne Helm). Die Frauen erhalten und sparen kleinste Geldbeträge und darüber wird genau Buch geführt. Umgerechnet geht es um etwa 1 € im Monat. Es wird aufgeschrieben, wie oft jedes Mitglied zu den Treffen kommt, welchen Betrag jeder gibt und in welchem Bereich unter der Armutsgrenze sich jeder befindet, denn in dieser Gruppe befinden sich alle Mitglieder stark unter der indischen Armutsgrenze.

Diese Aufzeichnungen sollen beweisen, dass die Selbsthilfegruppe funktioniert und organisiert ist, denn erst dann können sie mit einer lokalen Bank verbunden werden, die konkrete Projekte unterstützen. Die Ergebnisse der Arbeit können sich sehen lassen. Realisiert wurden unter anderem der Bau eines Wasserspeichers, der die Bewässerung der Erde während der Trockenzeit ermöglicht, eine Steinmauer, die verhindert, dass die Erde während der Regenzeit in den Fluss abgespült wird, oder der Bau von kleinen, aber tiefen Löchern im Boden, damit der Regen ganz tief in die Erde gelangen kann und dadurch die Feuchtigkeit in der Trockenzeit länger erhalten bleibt. Es gibt noch mehr solcher Projekte, die sich langsam aber mit Erfolg weiter entwickeln.

Buschkrankenhäuser

Unsere Hilfsarbeit hat sich auf extrem ländliche Regionen konzentriert, in denen kaum Straßen und befahrbare Wege vorhanden und die Dörfer geographisch abgelegen sind. Hinzu treten herausfordernde klimatische Verhältnisse. In einigen Regionen regnet es zum Teil einige Jahre nicht andere haben jedes Jahr mit starken Monsun zu kämpfen. Das Schicksal der landwirtschaftlichen Entwicklung und damit der Ernährungssituation hängt an den Launen der Natur.

Durch die besondere geographische Lage sind die meisten Dörfer von ärztlicher Versorgung entkoppelt. Krankenhäuser sind vielfach nur nach mehrtägiger Reise mit dem Ochsenkarren zu erreichen.

Dieser schwierigen humanitären Situation Rechnung tragend wurden an einigen Standorten, immer in der Nähe unserer Boardings, kleine Buschkrankenhäuser errichtet. In der Regel ein Arzt und vier bis fünf Krankenschwestern mit Equipment das man sich in Europa heute nicht mehr vorstellen kann.

Später kamen noch hinzu:

Bildungsoffensiven für Kinder aus Nomaden-/Randgruppen

Ethnische Minderheitengruppen wie Dalits und Tribals werden bisweilen aus ihren Dörfern verbannt. Häufig sieht man solche Familien an Straßenrändern unter zerrissenen blauen Planen unter hygienisch schlimmen Rahmenbedingungen leben. Sie verdienen sich ihr Geld durch Feldarbeit als Tagelöhner und wandern durch die Regionen immer in der Hoffnung etwas Geld auf den Feldern verdienen zu können. Unsere Schwestern gehen in solche Familien und versuchen die Eltern davon zu überzeugen, dass ihre Kinder schulisch gebildet werden. Immer häufiger gelingt es zu überzeugen und in der Folge wird Lesen und Schreiben „am Straßenrand“ für Kinder und Eltern beigebracht Immer häufiger kommt es auch vor, dass wir die Kinder in unseren Boardings aufnehmen, da die Eltern eine Versorgung nicht sicherstellen können.

Bahnhofs-und Straßenkinderprojekt in Khandwa

Dieses Bahnhofs- und Straßenkinderprojekt hat den Namen Nav-jeevan=Neues Leben. Genau das soll es für die Kinder in diesem Projekt sein.

Kinder-insbesondere Kleinkinder-werden durch ihre verzweifelten Eltern in Züge gesetzt in der Hoffnung, dass sie irgendwo angekommen durch andere Menschen aufgenommen und versorgt werden. Khandwa hat einen großen Bahnhof und es kommen täglich neue Kinder dort an, die meistens nicht einmal ihren Namen kennen. Von anderen im Bahnhof lebenden Kindern werden sie angelockt und schließen sich den „Bahnhofskindern“ an. Sie schlafen am Rande der Gleise oder auf der Bahnhofsplattform. Sie verdienen ihr Geld mit Betteln oder Gepäcktragen oder mit dem Aufsammeln von Leichenteilen nach Unfällen auf den Bahngleisen. Es ist ein täglicher Kampf für etwas Essen und Wasser.

Der Patenschaftskreis Indien e. V. hat zwei Räume im Bahnhof Khandwa angemietet und  speziell ausgebildete Schwestern kümmern sich um die Kinder. Die Kinder werden mit Essen und Kleidung versorgt und erhalten zum Teil Schulunterricht auf den Plattformen der Bahnhofsgleise.

Unser Ziel ist es, die Kinder davon zu überzeugen ins Children’s Home weit außerhalb des Bahnhofs zu kommen und dort mit den anderen Bahnhofs- und Straßenkindern zu leben. Haben sich die Kinder für ein neues Leben in unserem Kinderhaus entschieden, werden sie psychisch betreut, da sie in den meisten Fällen nachhaltige Störungen aufgrund ihrer fürchterlichen Erfahrungen im täglichen Überlebenskampf erlitten haben. Die Zahl der Kinder, die auch nach mehreren Jahren wieder weglaufen und auch nach vielen Monaten oder Jahren wieder zurückkehren- mit dann neuen oft schrecklichen Lebenserfahrungen-ist hoch.

Unser Schwerpunkt liegt auf Versorgung durch Ernährung, Kleidung, Hygiene aber vor allem auf die schulische Ausbildung. Nach erfolgreichem Schulabschluss werden die Kinder in Form von Vermittlung von Ausbildungs- oder Arbeitsplätzen begleitet.

Die Zahl der Kinder im Kinderhaus schwankt zwischen 35 und 40 Kindern; aus Kapazitätsgründen nehmen wir zum Teil die Kinder auch in unsere Boardings auf; die besonderen Betreuungskapazitäten kommen aber an Grenzen. Lesen Sie bitte hierzu den Artikel-erschienen im Lufthansa On Board Magazin/August 2009-mit der Überschrift“ Wir Kinder vom Gleis 5“. Entstanden im Auftrag der Lufthanse nach einer Reise zweier Journalisten in Begleitung unserer Tochter Christina.

Health Awareness Programm

(in Zusammenarbeit mit der HelpAlliance, und Miles&More, Deutsche Lufthansa AG)

Im Juni 2008 haben wir mit Unterstützung der HelpAlliance und Miles&More ein Health Awareness Program realisieren können.  Durch Kinder, die in unsere Boardings kamen und bereits an Polio erkrankt waren hatten wir die Idee, nicht nur die Kinder in unseren Boardings operieren zu lassen, sondern in die Dörfer zu gehen und die Kinder dort zu impfen, damit sie erst gar nicht erkranken.  Daraus ist dann tatsächlich viel mehr geworden.

Mittlerweile haben wir eine mobile Krankenstation, mit der wir in abgelegene Dörfer fahren, die keinen Zugang zu irgendeiner Schulmedizin haben. Ein Arzt aus einem unserer Buschkrankenhäuser und zwei Government Ärzte führen die Untersuchungen durch. Begleitet werden sie von einigen unserer Krankenschwestern, die auch im Vorfeld in den Dörfern auf die Untersuchungstage an einem Platz inmitten eines Dorfes hinweisen und dafür werben. Die Sterberate bei Schwangerschaften und Geburten sind sehr hoch. Der Grund liegt in den hygienischen Bedingungen und fehlenden Medikamenten/Vitaminpräparaten. Deshalb werden im Rahmen des Awareness Programms vor Ort Geburtshelfer ausgebildet, Hygieneschulungen und Erste-Hilfe Ausbildungen durchgeführt. Die Sterberate bei Schwangeren und Säuglingen konnte signifikant reduziert werden. Aufgrund der unglaublich positiven Resonanz und Annahme durch die Dorfbevölkerung haben wir unseren Fokus nicht nur auf Schwangere und Kinder im Alter von 0-5 Jahren gelegt, sondern auf alle Altersgruppen erweitert!

Die Finanzierung des gesamten Programms erfolgt durch Meilenspenden aus dem Miles to Help Programm von Miles&More über die HelpAlliance e.V.

Wir bringen Hilfe dorthin, wo sie am dringendsten gebraucht wird

Unsere Arbeit findet in Zentralindien, in der geographischen Mitte zwischen Delhi und Bombay (Mumbai) statt.
In einen Gebiet von mehr als 24.000 qkm in vier Distrikten (Khandwa, Khargone, Burhapur, Barwani)
und einer Population von etwa 5 Millionen Menschen verantworten wir 20 Boardings/Hostels mit mehr als 3000 Kindern.